Ehrenamt

Land stärkt bürgerschaftliches Engagement

Ehrenamtliche Mitarbeiter vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und Teil des Teams vom Kältebus, versorgen am frühen Morgen auf der Königstrasse in Stuttgart einen Obdachlosen mit heißem Tee.
Symbolbild

Zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements führt die Landesregierung eine Ehrenamtskarte in ausgewählten Modellkommunen ein. Damit will das Land Wertschätzung und Anerkennung für Engagierte zum Ausdruck bringen. Sie sollen Vergünstigungen in Kultur-, Sport- und Bildungseinrichtungen erhalten.

Etwa die Hälfte aller Menschen ab 14 Jahren im Land engagiert sich ehrenamtlich. Damit liegt Baden-Württemberg bundesweit an der Spitze. Ziel der Landesregierung ist es, dieses Engagement zu fördern und die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern. Neben entsprechenden Förderprogrammen und einem Ausbau der Kinder- und Jugendbeteiligung wird unter anderem ab Sommer 2023 eine Ehrenamtskarte für zwölf Monate in ausgewählten Modellkommunen eingeführt.

„Bürgerschaftliches Engagement stabilisiert gerade in Zeiten zahlreicher Krisen unser Gemeinwesen und die Demokratie. Demokratie lebt vom Mitmachen, sie braucht uns alle.“
Ministerpräsident Winfried Kretschmann

Bürgerschaftliches Engagement stabilisiert gerade in Zeiten zahlreicher Krisen unser Gemeinwesen und die Demokratie. Demokratie lebt vom Mitmachen, sie braucht uns alle. Die Engagierten in unserem Land zeigen: Verantwortung zu übernehmen, ist nicht alleine eine Aufgabe von Anderen oder des Staates, sondern eine Aufgabe von uns allen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag, 2. Mai 2023, in Stuttgart. „Mit der Ehrenamtskarte wollen wir unsere Wertschätzung und Anerkennung für die vielen freiwillig Engagierten im Land zum Ausdruck bringen, sie sollen Vergünstigungen etwa in Museen und Theatern sowie in Schwimmbädern und anderen Sport- und Bildungseinrichtungen erhalten“, so der Ministerpräsident. Die Kooperationsvereinbarung zur Ehrenamtskarte wird im Juni 2023 zwischen dem Land und den Modellkommunen unterzeichnet. Ausgewählt wurden die Stadtkreise Freiburg und Ulm sowie der Landkreis Calw und der Ostalbkreis.

Zahl der Ehrenamtlichen im Land weiterhin sehr hoch

Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha ergänzte: „Die Corona-Pandemie war ein Dämpfer für das Engagement im Land, beispielsweise in Vereinen. Dennoch ist die Zahl der Ehrenamtlichen in Baden-Württemberg weiterhin sehr hoch. Auch sind neue Formen des Engagements entstanden. Mit unserer Engagementstrategie und unter anderem auch mit der Ehrenamtskarte wollen wir Menschen, die bislang unterrepräsentiert sind, dafür begeistern, sich einzusetzen. Wir wollen, dass sich alle Menschen in Baden-Württemberg gleichermaßen engagieren können.“

Bürgerschaftliches Engagement findet in erster Linie vor Ort in den Städten und Gemeinden statt. Das Land unterstützt deshalb die Fachberatungen für Bürgerschaftliches Engagement bei den Kommunalen Landesverbänden. Auch die Strategie„Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten.“ setzt hier an. Seit dem Jahr 2017 fördert das Land, nicht nur vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, lebendige Quartiere, in denen Menschen sich einbringen und sich gegenseitig unterstützen – etwa beim Einkaufen oder in der Freizeit mit Angeboten wie Senioren-Cafés und Dorftreffs. Knapp 550 Kommunen wurden mit den Angeboten der Landesstrategie erreicht. Unter anderem wurden insgesamt 470 Projekte mit rund 14,5 Millionen Euro finanziell unterstützt.

Engagement von Kindern und Jugendlichen stärken und ausbauen

Ziel der Engagementpolitik des Landes ist es zudem, die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken. „Unsere Demokratie lebt von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich aktiv in das politische Geschehen einmischen. Auch Kinder und Jugendliche wollen selbstverständlich mitgestalten und mitbestimmen. Deshalb ist es wichtig, sie früh an demokratischen Prozessen zu beteiligen“, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Projekte, Programme und Verfahren müssen jungen Menschen Entscheidungsbefugnisse garantieren, transparent und nachhaltig sein. Ein wichtiger Schritt war deshalb die Wahlrechtsreform. Die Senkung des Wahlalters für Landtagswahlen auf 16 Jahre und des Mindestalters für die Wählbarkeit in kommunalen Gremien stärkt das politische Engagement junger Menschen im Land.“

Das Sozialministerium entwickelt darüber hinaus den sogenannten „Masterplan Jugend“ weiter. „Nach Ende der Pandemie sehe ich neue Herausforderungen für die Jugendpolitik“, so Minister Manne Lucha. „Es geht beispielsweise um die Gewinnung beziehungsweise Rück-Gewinnung von Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit oder die Stärkung der außerschulischen Jugendbildung. Beispielhaft nennen möchte ich etwa das Projekt ‚The Länd of Young Ehrenamt‘, mit dem Strukturen in den Jugendverbänden und Jugendringen ausgebaut werden sollen.“

Seit Anfang 2022 wird die Kinder- und Jugendbeteiligung durch die landesweite Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung dauerhaft gefördert. Die Servicestelle berät in Beteiligungsprozessen, qualifiziert Ehren- und Hauptamtliche der Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit zum Themenbereich Partizipation junger Menschen. Sie unterstützt und vernetzt Angebote der Kinder- und Jugendbeteiligung in Baden-Württemberg und macht diese sichtbar. Mit Blick auf die Wahlrechtsreform hat die Servicestelle ab dem Jahr 2023 zusätzlich den Arbeitsbereich „Politische Kinder- und Jugendbeteiligung“ neu aufgenommen.

Die Ehrenamtskarte

Die Ehrenamtskarte soll im Jahr 2023 für die Dauer von zwölf Monaten in den vier Modellstandorten Stadtkreis Freiburg, Stadtkreis Ulm, Landkreis Calw und Landkreis Ostalbkreis erprobt werden. Damit werden sowohl der städtische als auch der ländliche Raum in allen vier Regierungsbezirken abgedeckt. Unter Beteiligung der Kommunalen Landesverbände und diverser Kommunen wurden Kriterien für den Erwerb und für die Verwaltung der Karten erarbeitet. Für die Berechtigung zum Erhalt der Karte bedarf es eines Mindestumfangs an Engagement. So müssen ehrenamtlich Engagierte daher mindestens 200 Stunden im Jahr (100 Stunden bei projektbezogenem Engagement) ehrenamtlich tätig sein, um die Karte zu bekommen. Einen garantierten Anspruch gibt es für:

Die Landesregierung finanziert die Ehrenamtskarte mit insgesamt 503.600 Euro im Doppelhaushalt 2023/2024.

Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration: Bürgerengagement

Weitere Meldungen

Achim Brötel
  • Kommunen

Brötel soll Präsident des Deutschen Landkreistages werden

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

Britisch-deutsches High-Tech-Accelerator-Programm startet

Im Rosengarten im Park der Villa Reitzenstein spielt eine Band vor Publikum.
  • Parköffnungen

Kulturprogramm im Park der Villa Reitzenstein

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) hält im Landtag von Baden-Württemberg eine Regierungserklärung zum Bildungspaket der Landesregierung.
  • Regierungserklärung

Kretschmann stellt Bildungspaket vor

Ein Feldweg schlängelt sich durch eine hügelige Landschaft mit Feldern. Oben links im Bild ist das Logo des Strategiedialogs Landwirtschaft zu sehen.
  • Landwirtschaft

Arbeitsgruppen beim Strategiedialog Landwirtschaft

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 7. Mai 2024

Eine junge Pflegerin zeigt einer älteren Patientin auf dem Tablet medizinische Ergebnisse.
  • Pflege

Land stärkt Digitalisierung in der Pflege

Seillagenweinbau
  • Weinbau

Fördersätze im Handarbeitsweinbau erhöht

Logo „VivelaWir. Grenzenlose Partnerschaft“ auf der Internetseite „VivelaWir“ der Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich
  • Kommunen

Dritter Zukunftsdialog Städtepartnerschaften

Bauer füttert Ziegen
  • Landwirtschaft

Entlastung für Landwirte

Portrait von Thomas Rupp
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ehingen

Gut Beraten!
  • Ländlicher Raum

Land fördert innovatives und bürgerschaftliches Engagement

Eine Mutter geht mit einem Kinderwagen über einen Zebrastreifen.
  • Fußverkehr

Attraktive Gehwege und sichere Schulwege

Ein Eckefahne steht auf dem leeren Fußballplatz.
  • Sportstättenbau

18 Millionen Euro für 117 kommunale Sportstätten

Schülerinnen und Schüler heben im Schulunterricht die Hände.
  • Bildung

Koalition bringt großes Bildungspaket auf den Weg

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • Radverkehr

Bad Peterstal–Bad Griesbach: Radweg freigegeben

Ein Länderschild «Deutschland-Schweiz» ist an der deutsch-schweizerischen Grenze zu sehen. (Bild: Patrick Seeger / dpa)
  • Forschung

Neue Impulse für die Wissenschaftsbeziehungen mit der Schweiz

Kabinettsausschuss Entschlossen gegen Hass und Hetze
  • Innere Sicherheit

Fünfte Sitzung des Kabinettsausschusses gegen Hass und Hetze

  • Podcast zum Bundesrat

SpätzlesPress #2: Organspende – Eine Geste für das Leben

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Gesetzentwurf

Ministerrat beschließt Änderungen des Landesbeamtengesetzes

Menschen gehen über die Bernhardusbrücke in Bad Krozingen.
  • Kommunen

Bad Krozingen wird Große Kreisstadt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 30. April 2024

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungskultur

Baden-Württemberg stärkt Start-up-Förderung

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
  • Radverkehr

Auftakt zum STADTRADELN 2024

Neugestalteter Stadtpark am Wuhrloch in Neuenburg am Rhein
  • Städtebau

Städtebaumaßnahmen in Neuenburg am Rhein abgeschlossen